Frei nach dem Motto „Erlaubt ist was gefällt“ gilt bei der
Vergesellschaftung mit Rochen: Erlaubt ist was funktioniert. Das
gilt zu gleichen Teilen bei der Vergesellschaftung mit Rochen, als
auch umgekehrt. Nicht immer sind die Beifische gefährdet, sondern
manche Fische können auch den Rochen Schaden zufügen. Dies kann bei
gleicher Konstellation von Becken zu Becken verschieden sein. Tiere,
und hier insbesondere Raubfische, sind nun einmal Individuen. Es
gibt Extreme, wie zum Beispiel bei meinen schroederis.
Dort halte ich zurzeit noch einige ca. 5cm große L46. Bei den
Perlenrochen wäre das Thema schnell erledigt. Im Moment spiele ich
sogar mit dem Gedanken, einen großen Schwarm Neonfische, ca. 100-200
Stück, bei den schroederis einzusetzen. Worauf ich
eigentlich grundsätzlich achte ist, dass die Tiere in etwa aus dem
gleichen Lebensraum stammen. Wobei ich das freilich bei den
Arowanas außer acht gelassen habe, bei
meinen Tieren handelt es sich um asiatische Zuchtformen. Aber, es
gibt ja auch südamerikanische Arowanas welche mit
Rochen oft vergesellschaftet werden, Osteoglossum
bicirrhossum und Osteoglossum
ferreirai. Mit den Rochen haben meine zwei
Arowanas keine Probleme, leider aber untereinander. Ich
werde sie wohl nicht miteinander vergesellschaften können, sie sind
gegenseitig zu aggressiv.
Auch bei den Diskusfischen sind zwei gezüchtete
Brillianttürkis dabei. Der Rest des
Schwarms sind Wildfänge, die ganze Gruppe bildet ein sehr schönes
Farbenspiel. Die Diskusfische sind mit vier größeren P14 und einem
ca. 40cm großen Arowana vergesellschaftet und bis heute
habe ich keine Probleme. Genau wie mit den zahlreichen verschiedenen
L-Welsen ( L 18/81/177, L 25, L46, L 91, L 128, L 200,
L 240a, L260 und L 333 ), die ich in allen Becken aufgeteilt
habe.
Ein besonderes Kapitel bilden die Spatelwelse. Viele von ihnen
werden einfach zu groß, das betrifft die
Pseudoplatystoma-Arten, Sorubimichthys
planiceps und vor allen Dingen
Hemioliopterus phractocephalus, der
Rotflossen-Antennenwels. Ich war selber Ohrenzeuge wie ein
namentlich äußerst bekannter „Experte“ behauptete, das der
Rotflossen-Antennenwels bei mäßiger Fütterung nicht über 30 cm
hinaus wachsen würde. Also, wenn man einen Blick in so manche
Aquarianerbörsen wirft, dann wird man mit diesen Tieren
überhäuft, da sie schlicht und ergreifend aus den Becken heraus
gewachsen sind. Der wohl unbestritten schönste Spatelwels (
zumindest in meinen Augen ), Merodontotus
tigrinus ist ein sehr spezieller Fall. Bis vor ein paar
Wochen hätte ich ihn, zwar mit ein paar Einschränkungen, aber
dennoch empfohlen. Jetzt ist mein stolzes Tier ohne erkennbaren
Grund einen langen, qualvollen Tod gestorben, wobei ich ihn
letztendlich noch erlösen musste. Die Ursache liegt weiterhin im
Dunkeln, aber meine Spekulation geht in die Richtung, dass die Tiere
bei einsetzen der Geschlechtsreife auf Wanderschaft gehen. Gestützt
wird diese These auf der Tatsache, dass mir kein in Gefangenschaft
gehaltenes Exemplar bekannt ist, welches länger als ca. 4-5 Jahre
gepflegt wurde. Ich kenne einige Fälle, wo diese auch sehr teuren
Tiere plötzlich verenden. Mein Tier verweigerte schlagartig die
Nahrung, bekam nach und nach rechtsseitig Schlagseite und donnerte
unablässig gegen sämtliche Aquarienbegrenzungen und verstümmelte
sich selber. Das war mein bisher schlimmstes Erlebnis in meiner
Aquarianerlaufbahn, da es sich über sechs Wochen
hinzog!!! Ich könnte noch mehr Einzelheiten beschreiben, aber ich
denke dies genügt. Übrig geblieben, bzw. als letzter Spatelwels
Gnade in meinen Augen gefunden, hat Goslinea
platynema. Ein äußerst schreckhafter und nicht in
jedermanns Augen schöner Spatelwels. Er kann am Anfang, wie im
übrigen alle Spatelwelse, wochen,- ja monatelang die
Nahrung verweigern. Bei der kleinsten Bewegung an der Frontscheibe
schießt er durch das Becken und schlägt sich die Schnauze auf. Wird
er als Jungfisch mit größeren Welsen oder Rochen vergesellschaftet,
ist er plötzlich weg. Dies ist mir schon dreimal passiert! Aber der
Fisch hat irgendetwas, was mich fasziniert zumal er den Rochen in
keinster Weise gefährlich werden kann.
Wie schon am Anfang erwähnt, ist bei der Vergesellschaftung von
Rochen vieles möglich. Boulengerella
maculata ist für sehr große Becken geeignet, aber er
ist extrem schreckhaft und springt schon mal gegen die Deckscheibe.
Lophiosilurus alexandri ist ein sehr
uriger Wels, welcher aber auch schnell heran wächst und wie die
größeren Spatelwels-Arten zumindest den Jungrochen gefährlich werden
könnte. Ich hätte auch einmal Interesse an südamerikanischen
Kugelfischen, aber bis jetzt sind mir von dort nur kleinere Arten
bekannt.
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